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Blankenburg

Die Blütenstadt am Harz!

Foto: Jana Böhme

08.04.2019

7. Blankenburger Schlossgespräche

Am Freitag, den 5. April 2019 fanden die 7. Blankenburger Schlossgespräche statt, zu der der Lions-Club Blankenburg/Harz, die Harz AG und die Stadt Blankenburg (Harz) auf das Große Schloss eingeladen hatten.
Traditionell werden zu regionalen Wirtschaftsthemen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geladen. Umrahmt wird der Abend von einem Mix aus Talkshow und Musik.
Das Thema der diesjährigen Auflage lautete „Ist das Schloss gerettet?“ Zu den Gästen zählten Prof. Dr. Armin Willingmann, Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitales, Stadtbaurat Ivica Lukanic aus Blankenburgs Partnerstadt Wolfenbüttel und Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt sowie André Gast als stellvertretender Präsident des Vereins „Rettung Schloss Blankenburg“. Die Runde wurde von Angela Brümmer, Geschäftsführerin von „Denkmal Konzepte“, vervollständigt. Angela Brümmer ist selbst Burgbesitzerin und hat das „<link internal-link>Touristische Entwicklungskonzepte für die Schlösser und Schlossgärten“ für Blankenburg entwickelt. Die Rolle des Moderators übernahm der Lions-Freund Jürgen Kraus.
Zum Einstieg verschaffte André Gast den Gästen einen Überblick, über die Vereinsaktivitäten zum Erhalt des Historischen Gebäudes. In den vergangenen 15 Jahren sei es gelungen, einen großen Teil der Bausubstanz zu sichern, so der Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH, der auch für die Eigentümer des Schlosses spricht. Es gibt aber weiterhin einen enormen Handlungsbedarf, zum Beispiel bei der Schwammsanierung.
„Kann der Patient jetzt also vom Tropf?“, fragte Moderator Jürgen Kraus Minister Willingmann, dessen Ministerium auch für die touristische Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt verantwortlich ist. Soweit sei es sicher noch nicht, entgegnete Willingmann, auch wenn durch die „Vitaminkur“ der vergangenen Jahre, die durch umfangreiche Fördermittel unterstützt wurde, große Fortschritte bei der Sanierung erreicht wurden. Das Interesse in der Landeshauptstadt an der Entwicklung von Schloss und Stadt sei nach wie vor groß, versicherte er. Zunehmend wichtiger werde aber ein Nutzungskonzept für die Suche nach einem Investor, wenn weiterhin Fördermittel fließen sollen.
Wie eine solche Nutzung aussehen kann, zeigte Angela Brümmer anhand des „Touristischen Entwicklungskonzeptes für die Schlösser und Schlossgärten“ für Blankenburg. Ihre Ausführungen umfassen nicht nur das Große Schloss, sondern auch die Gärten und das Kleine Schloss. Dabei ging sie insbesondere auf die mögliche Nutzung des Großen Schlosses als Hotel mit der Möglichkeit, einen Teil für die Öffentlichkeit zugänglich zu belassen sowie auf die Entwicklung einer Dachmarke ein: „Blankenburg – Stadt der besonderen Orte“.
Wie reagiert der Verein der Schlossretter auf die neue Entwicklung? Er könne sich einen weiteren Schritt hin zum Förderverein gut vorstellen, so André Gast, denn der Verein könne nicht auf Dauer Nutzer der Immobilie sein. „Die Braut ist jetzt geschmückt, nun muss sie verheiratet werden“, bekräftigte er mit Blick auf die Investorensuche. Bei allen Bemühungen müsse das Schloss aber öffentlich zugänglich bleiben, waren sich alle Beteiligten einig.
Die Brücke zur Entwicklung der Kernstadt schlug Bürgermeister Heiko Breithaupt: „Was bieten die besonderen Orte – allen voran die Altstadt?“, fragte er selbstkritisch. Auch zukünftig werden Mittel der Städtebauförderung gezielt für den Erhalt des Stadtkerns eingesetzt. Öffentliche und private Investoren müssen sich dabei ergänzen, forderte der Bürgermeister.
Wie die Stadtentwicklung in der Partnerstadt Wolfenbüttel gelungen sei, erläuterte Ivica Lukanic in seinen Ausführungen. Sein Rat an die Blankenburger lautet, Alle Kräfte bündeln und Begeisterung wecken.
Der Erhalt einer so umfangreichen historischen Anlage sei eine große Herausforderung für eine kleine Stadt wie Blankenburg, unterstrich Bürgermeister Breithaupt. „Geht es dem Schloss gut, geht es auch der Stadt gut.“
„Ich bin mir sicher, dass Blankenburg auf einem guten Weg ist“, urteilte Minister Willingmann abschließend. Moderator Jürgen Kraus bedankte sich bei allen Beteiligten, so auch bei Jonas Otto, der die Veranstaltung musikalisch begleitet hatte.
Vor Ort war auch ein Kamerateam des Mitteldeutschen Rundfunks. Es drehte Aufnahmen für die Sendung “Wem gehört der Osten, unsere Schlösser“. Die Ausstrahlung erfolgt am 6. Juni um 22:05 Uhr im MDR.


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