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Blankenburg

Die Blütenstadt am Harz!

Foto: Jana Böhme

19.11.2019

Tagung zum vogtländischen Geigenbau im Kloster Michaelstein

Vom 15. bis 17. November 2019 war das <link internal-link>Kloster Michaelstein Austragungsort des 36. Musikinstrumentenbau-Symposiums „Der Streichinstrumentenbau im sächsischen Vogtland“.

Bei der Tagung stand die Bedeutung des vogtländischen Geigenbaus und seine große internationale Ausstrahlung im Mittelpunkt. Die Konferenz wurde von einer Reihe namhafter, nationaler und internationaler Referenten begleitet. In den wissenschaftlichen Arbeitstagungen trafen Musikwissenschaft und Instrumentenkunde auf Musikpraxis. So wurden während der Referate musikalische Beispiele aufgeführt oder Konzerte um wissenschaftlichen Vorträge ergänzt. Auf den ersten Blick scheint es wenig naheliegend zu sein, dass ein Symposium über den Geigenbau im sächsischen Vogtland im Harz stattfindet. Die Antwort liegt in der Tatsache, dass sich in Michaelstein die größte deutsche Streichinstrumentensammlung außerhalb des Vogtlands befindet. Über 180 dieser Instrumente befinden sich hier. Diese große Anzahl verdankt die Musikakademie Sachsen-Anhalt dem Sammler, Musiker und Restaurator Peter Liersch, dessen Nachlass im Jahr 1988 in das Kloster Michaelstein gelangte.
Mit der Übernahme dieses Nachlasses war aber auch eine Verpflichtung verbunden, welche die Nachlassverwalter folgendermaßen formulierten:
„Als Bedingungen für die Nutzung der Sammlung durch den neuen Eigentümer erachten wir:
die Präsentation des dazu geeigneten Teils in einer museumsgemäßen Ausstellung in Vitrinen. Für den Rest ist ein Depot erforderlich.“

Geeignete Räumlichkeiten für die geforderte Präsentation der Sammlung boten sich in der bislang nicht zugänglichen oberen Etage des Westflügels. Dem Gründer und langjährigen Direktor des damaligen Instituts für Aufführungspraxis, Dr. Eitelfriedrich Thom und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, gelang es innerhalb von nur vier Monaten, diese Räume für die museale Nutzung auszubauen, die Instrumente aus Potsdam abzuholen und eine Ausstellung zu gestalten. So konnte bereits am 9.6.1988 das Musikinstrumenten-Museum in Michaelstein eröffnet werden.

Bei der Eröffnungsveranstaltung hieß Bürgermeister Heiko Breithaupt die Teilnehmer herzlich willkommen. Er wünschte ihnen einen guten Verlauf, bereichernde Referate, anregende Diskussionen sowie einen angenehmen Aufenthalt mit vielen neuen Eindrücken von den musealen Attraktionen des Klosters Michaelstein. Darüber hinaus lud der Bürgermeister die Anwesenden ein, auch die Blütenstadt Blankenburg und ihre wunderschöne Herbst-Umgebung zu genießen.
Neben verschiedenen Referaten wurde den Teilnehmern des Symposiums auch ein musikalisches Programm geboten, Höhepunkt war das Michaelsteiner Klosterkonzert am Samstagabend. Unter dem Titel „Frisch gestrichen“ präsentierte das L’Orchestre Heroique unter der Leitung des vielfach preisgekrönten Violinisten Anton Steck, Musik für Streichorchester.

Musikalisch begleitet wurde die Eröffnungsveranstaltung von Klaus Voigt, Mark Nordstrand und Anne Schumann (v.l.)